Kampf in Südafrika: Enrico Kölling geht freiwillig in die „Höhle des Löwen“!
BOXGALA AM 04.02.2017, EMPERORS PALACE CASINO, JOHANNESBURG, SÜDAFRIKA
Ein Mann, ein Wort! Am 4. Februar stehen sich Enrico Kölling (22-1, 6 K.o.´s) und Ryno Liebenberg (17-4, 12 K.o.´s) erneut im Ring gegenüber. Nach einem intensiven und engen Gefecht Anfang Oktober in Neubrandenburg, das der Berliner Kölling durch geteilte Punktrichterentscheidung (117:111, 116:112 und 111:117) für sich entschied, steigt der Rückkampf nun in Liebenbergs Heimat Südafrika. Austragungsort wird das Emperors Palace Casino in Johannesburg sein.
Den Anstoß zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Halbschwergewichtler gab Kölling selbst. „Als guter Sportsmann habe ich Ryno und sein Management direkt nach dem Kampf gesprochen und mich für ein Rematch in Südafrika angeboten“, so Kölling, der bereits vor einigen Wochen mit dem Grundlagentraining begonnen hat. „Natürlich ist es schwerer auswärts zu gewinnen – man hat es ja nicht nur mit seinem Gegenüber im Ring zu tun, sondern hat die Fans gegen sich, die mit ihrem Geschrei und Jubel die Punktrichter beeinflussen wollen. Doch ich fühle mich für diese Aufgabe gewappnet!“
Kalle Sauerland zeigte sich zunächst verblüfft, ging dann aber umgehend auf Köllings Wunsch ein und handelte Kampf Nummer zwei gegen Liebenberg aus. „Ich dachte erst, Enrico sei verrückt“ so Sauerland, „doch seine folgende Argumentation klang für mich schlüssig. Es gibt nur ganz wenige Boxer, die Enricos Weg gehen und dafür gebührt ihm der allergrößte Respekt!“
Ähnliche Worte findet auch Rodney Berman, der Promoter des zweiten Duells zwischen Kölling und Liebenberg. „Wir waren zwar nicht mit dem Urteil einverstanden, aber Kölling hatte uns gegenüber keine Verpflichtungen, sich nochmals unserem Boxer zu stellen – schon gar nicht in Südafrika! Daher kann ich nur sagen: Hut ab, Enrico Kölling!“
Der Gegner des Halbschwergewichtlers aus Berlin ist naturgemäß hocherfreut über die zweite Chance gegen Kölling. Ryno Liebenberg: „Enrico, wir mögen unsere sportlichen Differenzen im Ring beilegen, doch außerhalb bist Du ein wahrer Gentleman.“ Im ersten Schlagabtausch sah sich Liebenberg zwar selbst knapp vorn, gibt allerdings taktische Fehler zu und lobt Kölling: „Ich fing einfach zu langsam an und hatte den Kampf erst in den mittleren Runden im Griff. Bis dahin zeigte Kölling eine unglaubliche Stabilität, die ich so nicht erwartet hatte – es war nahezu unmöglich seine Deckung zu durchdringen!“ Doch neben Lob hat der Südafrikaner auch wieder eine Warnung für Kölling parat. Liebenberg: „Das war nicht der ‚wahre Ryno‘ damals in Neubrandenburg – am 4. Februar erlegt der Löwe seine Beute!“
Doch Kölling sieht sich gewappnet, um in der „Höhle des Löwen“ zu bestehen. „Liebenberg ist ein Showman, wie er im Buche steht. Mir war klar, dass er sich nach dem Verlauf unseres ersten Gefechts über das Punkturteil aufregen würde, wo er Mitte des Kampfes eine Schwächephase von mir ausnutzte und einige Runden klar für sich entscheiden konnte“, so der 26-Jährige über seinen fünf Jahre älteren Gegner. In Südafrika will Kölling nun Anfang Februar allen erneut beweisen, dass er der Bessere ist: „Ich will nicht, dass man mir irgendwann vorwirft, mich keinen großen Herausforderungen gestellt zu haben. Ich will gegen die Besten meiner Gewichtsklasse bestehen – egal, wo auf der Welt – so wie es halt echte Champions tun!“