WAKO PRO DM Titelkämpfe

PRO3Sumski und Meyer gewinnen in Wilhelmshaven

Die Kampfsportgemeinschaft Lo-Han e.V. war Ausrichter der erstmals in Wilhelmshaven stattfindenden WAKO PRO Titelkämpfe im Pointfighting. Die Titelkämpfe der Damen -60kg sowie der Herren -69kg wurden im Rahmen der Nordseefighter Sportkarate Gala in Wilhelmshaven ausgetragen. Bei den Damen trat die Hamburgerin Angelina Bröhan (Feuersports) gegen Carolin Sumski (Niedernhall, S-SMAC) sowie Erwin Linkruus (Wilhelmshaven, KSK) gegen Dominik Meyer (München, FSKA) an. In den Vorkämpfen über 2 Runden á 2 Minuten erkämpfte Maylo Jungermann (Sande, Martial Arts Dumke) einen Sieg gegen Matteo Bach (Wilhelmshaven, KSK). Im zweiten Vorkampf des Abends gewann Nick Kellermann (Amberg, FSKA) gegen seinen Kontrahenten Marc Willems (Hamburg, Feuersports). Im dritten Vorkampf konnte sich Leon Schlosser (Wilhelmshaven, KSK) gegen Artur Seiz (Hamburg, FDP) durchsetzen.

WAKO PRO Deutsche Meisterschaft -60 kg

Im ersten Hauptkampf des Abends, Angelina Bröhan gegen Carolin Sumski, hatte die aus Baden-Württemberg stammende Kämpferin Carolin Sumski über fünf Runden á zwei Minuten von der ersten Sekunde an den Kampfverlauf im Griff. Angelina Bröhan, von gesundheitlichen Problemen geplagt, fand nicht zu ihrer Kampfdistanz und lief immer wieder in Konter von Sumski. Coach Timmy Sarantoudis stellte seine Kämpferin gut ein. Der Stoppkick und der Backfist waren die starken Waffen der aus Niedernhall stammenden Kämpferin. So fiel das Ergebnis mit 17:29 deutlich zu Gunsten von Carolin Sumski aus. „Ich freue mich riesig über diesen Titel. Wir wurden beide auserwählt um gegeneinander anzutreten, wir begegnen uns auf Augenhöhe.", sagte die strahlende Siegerin anschließend ins Mikrofon.

WAKO PRO Deutsche Meisterschaft -69 kg

Im zweiten Hauptkampf ging Lokalmatador Erwin Linkruus an den Start. Schon beim Einlauf war deutlich zu erkennen, auf welcher Seite das Publikum stand und was Dominik Meyer erwarten würde. Doch der Münchener reagierte bereits in der ersten Runde blitzschnell und konnte sich auf drei Punkte absetzen. Bis Mitte der dritten Runde lag Linkruus gar 7 Punkte hinten. Doch Linkruus wollte sich nicht geschlagen geben. Vier erfolgreiche Angriffe nacheinander brachten ihn zurück in den Kampf. Wie im Rausch drehte sich der eher bescheidene Erwin Linkruus zum Publikum um, klopfte sich auf die Brust und ließ seine Anspannung raus. Spätestens hier war die Kommunikation mit dem Publikum auf eine höhere Ebene katapultiert worden. Auf die Szene angesprochen sagte Linkruus: „Ich kann mich daran nicht mehr erinnern, irgendwie war ich im Flow.". Von diesem Zeitpunkt jubelte das Publikum Linkruus permanent zu und wollte ihn zum Sieg tragen. Doch Meyer fand wieder zu seiner Linie und baute seinen Vorsprung wieder aus. In der fünften und letzten Runde musste Erwin Linkruus alles riskieren. Er kam auf einen Punkt heran, seine Teamkollegen riss es von den Sitzen und die Halle kochte. Doch Dominik Meyer blieb cool, wusste um Erwin Linkruus' Risiko und ließ ihn mit der letzten Aktion in einen Konter laufen. Meyer gewann mit 22:20. Auf die heiße Schlussphase antwortete der Sieger Dominik Meyer mit einem Augenzwinkern: „Nun ja, ich wollte die Sache spannend machen." Und fand auch lobende Worte für seinen Kontrahenten. Dieser sagte: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die wegen mir gekommen sind, ihr seid toll." Carolin Sumski und Dominik Meyer dürfen sich nun Deutscher Meister der WAKO PRO nennen.

Text und Fotos: Lars Eckhof